Hühner

Gefährdete Geflügelrassen
Sicherlich gibt es viele Gründe sich für die Rassegeflügelzucht- und Haltung zu entscheiden. Ein für uns wesentlicher Punkt ist der Erhalt eines breiten genetischen Spektrums. Rassevielfalt ist nicht nur schön fürs Auge, sondern in der Natur von Vorteil. Unsere Erhaltungszuchtstätte war mit der Rasse der Deutschen Sperber  am Projekt Kryoreserve  beim Huhn des wissenschaftlichen Geflügelhofes Rommerskirchen beteiligt. Leider haben wir mit der Zucht  der Westfälischen Totleger in Gold zu spät begonnen. Denn auch diese Rasse wurde für das Kryoreserveprojekt gesucht.

Wir züchten folgende Hühnerrassen, die auf der Roten Liste der GEH aufgeführt sind:

  • Westfälische Totleger gold

Kennzeichen:
Westfälische Totleger zeigen eine volle, tiefe und abgerundete Landhuhnform mit beim Hahn deutlicher Brustfülle und ausgeprägtem Legebauch bei der Henne. Die jeweilige Grundfarbe Gold bzw. Silber zeigt sich bei der Henne nur im Halsbehang ohne Sprenkelzeichnung. Beim Hahn sieht man Halsbehang, Schultern, Rücken und Sattelbehang in der Grundfarbe ohne Zeichnung.
Westfälische Totleger sind sehr lebhaft und besonders in der Jugendentwicklung schnell flüchtig. Bei entsprechender Pflege können sie aber doch sehr zutraulich werden.
Sowohl Gewicht als auch Legeleistung der Westfälischen Totleger sollen wirtschaftlichen Kriterien entsprechen. Hähne wiegen 2 bis 2,5 kg, Hühner erreichen 1,5 bis 2 kg. Die Legeleistung liegt zwischen 80 bis 120 reinweißen Eiern im ersten Jahr mit einem Gewicht von 50 bis 65 g. Eier mit einem Gewicht von weniger als 53 g sollten nicht zur Brut verwendet werden.
Westfälischen Totlegern wird häufig die Nichtbrütigkeit zugesprochen, wobei Tiere, die nicht intensiv auf Leistung gefüttert werden und zusätzlich ansprechende Haltungsbedingungen vorfinden, durchaus gluckig werden können. Totleger sind dann in der Brut recht zuverlässig und führen ihre Küken gut.
Bestand:
Der Bestand der Westfälischen Totleger ist mit einer gleichmäßigen Verteilung über beide Farbschläge recht gesichert.
Insgesamt wurden bei der Bestandsabfrage zur Zuchtsaison 2013 bundesweit 250 Hähne und 1.046 Hennen erfasst.
Gefährdungsgrad:
„Vorwarnstufe“ auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.
Quelle: GEH

  • Deutsche Sperber

Kennzeichen:

Ein Wirtschaftshuhn in Landhuhnform. Reichlich mittelhohe Stellung, bei den Hennen gut ausgebildeter Bauch. Die gefällige Form mit der schönen Sperberzeichnung gibt den Tieren ein gutes Aussehen. Es gibt nur den gesperberten Farbschlag. Der Hahn wiegt 2,5 bis 3 kg, die Henne 2 bis 2,5 kg.

Deutsche Sperber haben ein lebhaftes Wesen, sind dabei aber sehr zutraulich.

Verbreitung:

Deutschlandweit, ein besonderer Schwerpunkt lässt sich im Bundesgebiet nicht erkennen.

Herkunft:

Um 1900 wurde vom bekannten Duisburger Züchter Otto Trieloff eine gesperberte, mittelschwere und leistungsstarke Hühnerrasse herausgezüchtet. Er benutzte dabei gesperberte Plymouth Rocks, gesperberte Italiener, Graue Schotten, gesperberte Bergische Schlotterkämme und schwarze Minorka. Ziel war ein wirtschaftliches und leistungsfähiges Huhn. 1903 nannte er diese Rasse „Rheinische Sperber“, mit der folgenden Nachzucht „Gesperberte Minorka“. 1907 erfolgte die Gründung der Sondervereinigung der Züchter gesperberter Minorka. 1917 wurde der Antrag auf eine erneute Änderung des Rassenamens vom Bund deutscher Geflügelzüchter genehmigt und seitdem gilt die Bezeichnung „Deutscher Sperber“.

Eigenschaften und Leistung:

Deutsche Sperber sind robust, frühreif und frohwüchsig. Die Hennen legen ca. 180 weißschalige Eier mit einem Bruteier-Mindestgewicht von 60 g im ersten Jahr, wobei der Bruttrieb sehr gering ist.

Deutsche Sperber sind gute Futtersucher, wenn man ihnen genug Freilauf gibt.

Bestand:

Die Bestandsabfrage zur Rasse Deutsche Sperber zur Zuchtsaison 2016 bundesweit einen Bestand von 188 Hähnen und 880 Hennen.

Gefährdungsgrad:

Kategorie II (stark gefährdet) laut der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.

Quelle: GEH